BG-21 - Grundkenntnisse des Soloreisens - Fazit

 

verfasst 2013 - geändert am 08.02.2013

 

Diesen Beitrag habe ich für die Outdoorseiten verfasst. Dabei bin ich auf spezielle Argumente mancher Forumsmitglieder eingegangen, die ich in der Homepage in der Domaine HochWalt-Info unter dem Kapitel HW-Allgemeines abgehandelt habe. Manche Passagen sind in dieser Hompage überhaupt nicht enthalten. Ich finde aber, dass der nachfolgende Beitrag dennoch selbsterklärend ist. Außerdem halte ich ihn persönlich für wichtig. 

 

In meinen letzten vier längeren Beiträgen habe ich versucht, darzustellen, wie und womit ich meine Erkenntnisse für das Outdoor-Leben, insbesondere für die Langfahrten beim Seekajaking gewonnen habe. Mein Pfad ist nur einer der vielen Spielarten, wie man sich einem Hobby nähern, sich in dieses einarbeiten und parallel dazu als weitere Option, wie man sich auch in eine Gesellschaft integrieren kann. Er stellt aber keineswegs den einzigen gangbaren Weg dar. Ich habe dabei nur von mir gesprochen und meine persönliche Erkenntnis preisgegeben, dass ich eben damit gut zurecht gekommen bin. Ich habe meine Lebensweise weder zum Dogma erhoben, noch jemanden aufgefordert, mir nachzueifern! Missionierung überlasse ich lieber denjenigen, die immer noch den Glauben als Wahrheit verkaufen und verständlicherweise damit in den Regionen mit der größten Analphabetenrate weltweit immer noch stolze Erfolge verzeichnen.

 

Ob Menschen mit geringerem sozialem Status und geringerem Bildungsniveau mir nicht folgen werden können, selbst wenn sie es wollten, so wie es mir attestiert wird, kann ich nicht beurteilen, weil ich dazu nicht die erforderliche sozialwissenschaftliche Ausbildung habe. Nun aber meine Frage: Setze ich diesen Personenkreis meiner Schelte aus, wenn ich meine Meinung bekunde, dass jeder einzelne es selbst in der Hand hat, was er aus sich macht? Haben wir in unserem Staat nicht alle Voraussetzungen geschaffen, von der sozialen Fürsorge bis hin zur kostenlosen Schulbildung, damit sich jeder Mensch in Deutschland nach seinem eigenen Wunsch entwickeln kann? Derjenige, der die vielfältigen Angebote wahrnimmt, hat in unserem Land bestimmt kein Problem, sein gestecktes, rationales Ziel zu erreichen! Eigeninitiative und der Wille etwas zu leisten muss aber schon vorhanden sein! Ich glaube, jeder Leser mit einem halbwegs vernünftigen Menschenverstand und ein wenig logischem Denken, kann sich selbst eine Antwort darauf geben und sich ein eigenes Bild von meiner Einstellung machen.

 

Mir geht es grundsätzlich darum, Utopien, Auswüchse, Fehler, Falschmeldungen, und Gefahren beim Outdoor-Leben aufzuzeigen. Dabei kann man leicht feststellen, dass, je mehr Leute sich draußen aufhalten, um so mehr Naturzerstörung und Unfälle aus Leichtsinn, Unkenntnis und Blauäugigkeit passieren. Genau dies will ich durch meine Aufklärung mindern. Mir persönlich ist es völlig gleichgültig, mit welcher Ausstattung der Einzelne auf Reisen geht, solange sie zweckmäßig ist und keine Gefahr darstellt! Ich verteufle nicht, dass jemand mit einem High-Tech-GPS-Empfänger unterwegs ist! Ich kreide ihm aber an, wenn er sich ausschließlich nur auf dieses eine Gerät verlässt, damit aber nicht gewissenhaft umgehen kann, dessen Grenzen er nicht kennt und ihm beim Seekajaking das wichtige zusätzliche nautische Wissen fehlt.

 

Wenn sich ein junger Mensch nur über die Variante „Versuch und Irrtum“ in die Allgemeinheit eingliedern kann (krasses Beispiel: Bahnhofsschläger!), weil er von seinen antiautoritär erzogenen“ Eltern nicht die nötigen Umgangsformen für die soziale Öffentlichkeit mit bekommen hat (Smiley: „Entwaffnendes Lächeln“), gerät er sehr schnell an seine Grenzen und an den Rand der Gesellschaft. Wenn sich aber ein Anfänger mit „Versuch und Irrtum“ in das Outdoor-Leben, Seekajaking, Trekking einarbeiten will, kann es unter Umständen zur Katastrophe führen. Zum letzten Punkt zwei Beispiele:

 

Bei einer Überfahrt mit dem Seekajak zu einem Eiland wird der Neuling an der Insel vorbeigetrieben, weil das High-Tech-Ding, aka GPS-Navigationssystem, das der Newbie entsprechend dem wortschwall-lastigen Marketing als das Nonplusultra erstanden und auf das er sich hundertprozentig verlassen hat, ausschließlich die ordinäre Hundekurve (direkte Kurs vom Standort zum Ziel) anzeigt und aus völliger Unkenntnis von Seemannschaft und nautischer Erfahrung, Strömungen, Wind und Wellen in Stärke und Richtung nicht berücksichtigt worden sind. Siehe dazu meine Beiträge zur Navigation.

 

Ein Fjell-Novize gerät in Nordskandinavien trotz Topausrüstung bei einem Schneesturm in eine prekäre Situationen, weil sein High-Tech-GPS, mit dem er im Whiteout zur nahe gelegenen Schutzhütte zurückkehren hat wollen, ausgefallen ist und sein Zelt, sein Schlafsack, seine Kleidung und die restliche Schutzausrüstung dem Blizzard nicht standgehalten haben. Einer der sich auskennt, hätte sich einfach eingegraben und den Sturm abgewettert, so wie es die Einheimischen schon immer gemacht haben. Dabei benötigt der Sachkundige nicht einmal das teure Spezialgeraffel, das aber in der Werbung so großspurig als dringend erforderliches und absolut zuverlässiges „Survival/Notfall-Equipment“ angepriesen wird und dem Nutzer elementare Sicherheit vorgaukelt. Man erinnere sich dabei an die tödlichen Winterunfälle im norwegischen Fjell, bei denen sogar die Warnungen der örtlichen Bewohner ignoriert worden sind.

 

In meiner Homepage und in den Ourtdoorseiten stelle ich mein Wissen, meine Kenntnisse und meine Erfahrung für diejenigen zur Verfügung, die sich dafür interessieren. Was der einzelne damit anfängt, bleibt ihm natürlich selbst überlassen.

 

Bei Kritik bitte ich meine Texte zuvor genau zu lesen. Man könnte dann bestimmt vermeiden, dass man mir irrtümlich vorhält, ich hätte Hartz 4 angeprangert und nicht den „Missbrauch von Hartz 4“. Wenn ich auf die reinen „Auswüchse von High-Tech“ und deren tatsächlichen Nutzung losgehe, die ich schon oft, zum Beispiel im Englischen Garten in München, gesehen und als grotesk empfunden habe, kann man meines Erachtens nicht herauslesen, ich würde alle, die materiell besser situiert sind als ich, geringschätzen. Ich unterscheide schon sehr genau zwischen einem reinen Prahlhans und einem wahren Sportsmann, auch wenn dieser kein Profi ist.

 

Dass ich mehr auf das Praktische, Sinnvolle, Zuverlässige bei einem zu erwerbenden Gegenstand achte, als auf dessen Wirkung als Statussymbol, hat sich geradewegs aus meiner Erfahrung und persönlichen Einstellung entwickelt.