KP-23 - Unterbringung des Reservepaddels in der Kajak-Sitzluke

 

verfasst 2013 - geändert am 28.08.2013

 

Ein Forumsmitglied der Outdoorseiten bat mich, meine Paddelbefetigung in der Sitzluke zu erklären, weil er es bei seinem neuen Eskimo-Kajak, einem Prijon Tourjak 500, ähnlich machen möchte, damit das Reservepaddel nicht oben an Deck transportiert werden muss. Diesem Ansinnen kam ich gerne nach, war es doch von allgemeinen Interesse. Dazu mein nachfolgender kurzer Bericht:

 

Mein jetziges Reservepaddel ist ursprünglich mein erstes eigenes Paddel, ein teilbares Holzpaddel gewesen, zusammengesteckt 2,40 m lang. Leider hat es nicht in die Sitzluke gepasst, sodass ich es kürzen musste. Jetzt ist es nur mehr 2,00 m und die beiden Teile fügen sich jetzt genau in die Sitzluke ein, sogar mit einigen Zentimetern Spiel in der Länge.

 

Die Paddelblätter habe ich am Sitz platziert, weil vorne in der Sitzluke wegen der Lenzpumpe kein Platz vorhanden ist. Die Schäfte stecken seitlich direkt unter der Fußsteuerschiene. Auf beiden Seiten der Sitzluke habe ich von der Sitzbefestigung bis zum Fußsteuer eine Schnur gespannt. An dieser Leine sind mit einem Ankerstich mehrere Bändsel verknotet, die sich in Längsrichtung verschieben lassen. Mit einem Bändsel sichere ich das Paddelblatt nahe des Sitzes und mit einem zweiten den Schaft im Bereich der Fußsteuerung, sodass die Schäfte direkt unter der Fußsteuerbefestigung fixiert sind. Da stören sie am wenigsten. Die Befestigungsknoten (z.B. Roringstek) habe ich als Schlaufe ausgeführt, damit ich sie bei Bedarf leicht lösen kann.

 

 

Bild 1: Leider habe ich kein passendes Bild zur Paddelbefestigung gefunden, als diesen verwackelten Ausschnitt. Zudem ist beim Vergrößern die Schärfe gänzlich verloren gegangen. Ich hoffe, Du kannst einigermaßen das orange Paddel erkennen, deren Paddelblatt direkt am Sitz ansteht. Die schwarze Schnur, die unter der Schenkelstütze herunterhängt, ist eines der Bändsel zum Sichern der weiteren losen Ausrüstung in der Sitzluke.

 

Bei meiner Statur habe ich keine Problem, die Schenkelstützen zu benutzen. Lediglich wenn ich es mir bequem mache und die Knie zur Seite an die Bordwand klappe, berühren sie die Paddelblätter. Ich habe mich an diese kleine Einschränkung schon längst gewöhnt und betrachte die glatte Fläche des Padelblattes einfach als „Knieablage“.

Das Forumsmitglied deutete an, dass es die Längsschnüre mit einem Gummizug ausführen werde und fragte zusätzlich, ob man das Reservepaddel auch herausnehmen kann, wenn man im Kajak sitzt. Diese klare Fragen war eigentlich schnell beantwortet und ich gab ihm folgende Auskunft.

 

Deine Frage betreffend, ein klares „ja“: Befestigungsschnüre aufziehen, Padelblatt am Sitz etwas „anlupfen“, damit es freikommt und einfach herausziehen.

 

Kleiner Tipp: Verlängere die Befestigungsschnur mit Schlaufe bei der Fußraste, sodass sie bis zum Sitz reicht, dann kannst Du sie bei Bedarf leicht aufziehen und musst Dich nicht nach vorne verrenken. Sie muss sich nicht ganz lösen, sondern nur locker werden, damit Du den glatten Schaft herausnehmen kannst.

 

Elegante Alternative: Bringe unter den Fußrasten nur jeweils eine Schlaufe an, in die Du die Schäfte hineinsteckst, eventuell mit einer steifen Schnur, damit die Schlaufe immer offen bleibt oder einen Ring (5-mm-Draht, aka Hopfenstecken“, Enden angefast, zu einem „U“ gebogen, etwas breiter als der Paddelschaft, mit Isoliermantel eines Elekrtokabels überzogen, 2 Löcher à 4,5 mm in das Querholz (Lenzpumpenträger) unten an den Enden gebohrt und den „U-Haken eingeschlagen, fertig!). Dann musst Du die Schnüre nicht extra verknoten. Die Schäfte können ruhig etwas locker in den Schlaufen hängen. Sie sollen ja das Paddel nur an der Bordwand halten, damit die Schäfte nicht zur Mitte verrutscht und den Füßen in die Quere kommen. Fixiert sind ja die Paddelhälften mit den Bändseln beim Sitz. Das erleichtert auch das Verstauen des Reservepaddels, wenn man im Boot sitzt.

 

Das mit der Gummileine finde ich eine ausgezeichnete Idee! Bei Gelegenheit werde ich das ebenso realisieren, denn meine „Längsschnüre“ lockern sich im Laufe der Zeit.

 

PS: Gratuliere zu Deinem neuen Kajak (Prijon Tourjak 500). Der fährt sich vermutlich ähnlich wie ein Lettman Biskaya und dieser liegt wesentlich stabiler im Wasser, wenn er auch bei einer Kreuzsee „hin- und hergeschmissen“ wird (Soumalee hat das ebenfalls bestätigt.), als mein Kodiak, den ich schon mehr ausbalancieren muss. - Da steht ja bei Dir einer „Kornaten-Tour“ im nächsten Jahr nichts mehr im Weg! Na, vielleicht treffen wir uns dort. (Smileys:„Lächeln/Zwinkern/Plafondblick“)